Ich muss zugeben, dass ich mich um das Kapitel „Zeichnungsableitung“ gedrückt habe. Das war mir doch zu trocken und ich muss ja nicht damit arbeiten. Aber ich habe mich letzten Freitag an die CSWA-Prüfung gewagt – und es geschafft.
Die Prüfung findet am heimischen Computer statt, die Fragen sind teils Multiple Choice, teils muss ein Wert eingetragen werden. Um ein einfach auszuwertendes Ergebnis zu erhalten, gibt SolidWorks ein Material vor und fragt am Ende nach dem Gewicht des Bauteils, Da das Gewicht auf Zehntelgramm genau berechnet wird, fallen Fehler schnell auf. Die Prüfungsdauer beträgt drei Stunden, ich wäre nach zwei fertig gewesen, wenn ich mich nicht noch eine Weile mit den Fragen zum Zeichnungsbereich rumschlagen hätte müssen 🙂 Es waren drei Modelle und zwei Baugruppen aus vorgegebenen Teilen zu fertigen, die bis auf die letzte relativ einfach waren. Zeichnung in Skizze umsetzen, extrudieren, fertig. Danach musste noch eine Änderung angebracht werden, beispielsweise eine Umlenkrolle mit Aussparungen zu einem Speichenrad gemacht werden, aber nach dem Durcharbeiten von Haralds Buch war das kein Problem für mich.
Ergebnis von drei Wochen Arbeit: Jede Menge gelernt, ein mäßig schickes Zertifikat für die Bürowand und das gute Gefühl, für weitere Tests in Sachen CAD gewappnet zu sein. Und ich möchte am Thema dranbleiben, um das gewonnene Wissen nicht schnell wieder zu verlieren.
SolidWorks lässt sich tatsächlich gut alleine lernen, wobei ich einen strukturierten Kurs wie das verwendete Buch sehr empfehle. Man kommt auch durch Ausprobieren sehr weit, aber es fehlt dann eben das Gefühl für die Methodik und die richtige Vorgehensweise – bei einem parametrischen System ist aber eben dies sehr wichtig.
Der 3DConnexion Space Pilot Pro ist ein unschätzbares Hilfsmittel. Ich habe gegen Ende im Display des Geräts meist die Befehlsübersicht anzeigen lassen, da sieht man beim Drücken eines Buttons sofort, wie er belegt ist. Bei 20 Buttons schon nicht schlecht.
Das Buch „Konstruieren mit SolidWorks“ habe ich schon gebührend gelobt. Harald Vogel baut sein Buch sehr logisch und der Lernkurve angepasst auf. Im Verlauf des Buches werden die Anweisungen immer allgemeiner und knapper, so dass man (in Seiten gerechnet) immer langsamer vorankommt, aber eben auch schnell Erfolge sieht und merkt, wenn man eine Funktion hätte beherrschen müssen. Es kam vor, dass ich einen Vorgang nicht nachvollziehen konnte, aber dann hatte ich eigentlich immer etwas überlesen. An vielen Stellen werden mehrere alternative Vorgehensweisen präsentiert, so dass man mit einem breiten Wissensspektrum ausgestattet wird. Am Ende des Buches hat man das Gefühl, dass man tatsächlich mit dem praktischen Modellieren loslegen kann. Und man ist auf die CSWA-Prüfung perfekt vorbereitet. Ich habe bei allen Modellieraufgaben die volle Punktzahl erreicht, nur beim Drafting gingen mir einige durch die Lappen, aber das war meine eigene Schuld (Siehe erster Satz 🙂 )
Das Getriebe sieht jetzt auch hübsch aus, und es dreht sich wie wenn es echt wäre 🙂