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Anleitung: Wie man eine Krise herbeiredet

Es ist so schön, Recht zu haben – oder zumindest sich so zu fühlen. Unter den vielen Pressemitteilungen, die ich täglich von Unternehmen und Verbänden, zu denen ich keine Verbindung habe, zugesandt bekomme, war gestern eine, deren Zahlen eine meiner Lieblingsthesen unterstützen:

 

VDMA NRW: Maschinenbau in NRW 2011 wird ein Rekordjahr

Ins Auge gesprungen ist mir, dass die Umsätze des nordrhein-westfälischen Maschinen- und Anlagenbaus – dessen Daten ich mal für das gesamte Bundesgebiet als repräsentativ annehme – 2011 die Zahlen des letzten Jahres vor der Krise – 2008 – leicht übertreffen und für 2012 ein weiteres Wachstum um fünf Prozent vorhergesagt wird. Das beißt sich ja schon etwas mit der wachsenden Tendenz, schon wieder die nächste Krise an den Horizont zu malen.

Das Problem – und die Herkunft der beschriebenen Diskrepanz – ist meiner Meinung nach:

Es gibt demnächst und gab 2009 keine Wirtschaftskrise. Es gab – und gibt eventuell wieder – eine Krise des Finanzsektors, die auf die Wirtschaft durchschlug.

Der rasante Abschwung und womöglich noch steilere Aufschwung 2009/2010 ist meiner Meinung nach das beste Indiz für die Richtigkeit meiner These. Im Angesicht der dramatischen Entwicklung im Bankensektor versank einerseits die gesamte Wirtschaft in Schock- oder Angststarre, andererseits bekamen diejenigen, die sich nicht beirren ließen und investieren wollten, keine Kredite von den ums Überleben kämpfenden Banken. Milliardenwerte vernichtet? Waren es nicht eher virtuelle Werte, die da vernichtet wurden? Eine Aktie, die ich für 5 Euro kaufe, die zwischendurch auf 300 Euro steigt und die ich nach einem Börsencrash für 10 Euro verkaufe, beschert mir nicht einen Verlust von 295, sondern einen Gewinn von 10 Euro. Abgerechnet wird zum Schluss, alles dazwischen ist virtuell – außer, wenn ich, wie es in den USA gang und gebe ist bzw. war – ich die 300 Euro beliehen und so aus virtuellem reales Geld gemacht habe, die sich in reale Schulden verwandeln.

Ich lehne mich so weit aus dem Fenster, vorherzusagen, dass die nächste Krise genau so ablaufen wird. Die eigentlich eher nebensächliche Tatsache, dass sich einige Hedgefonds und Banken rund um den Euro kräftig verzockt beziehungsweise auf betrügerische Finanzmarktprodukte hereingefallen sind, wird so lange aufgebauscht, bis wieder eine Schockstarre eintritt, die sich nach einiger Zeit von selbst wieder löst. So lange Nachrichten von „unerklärlichen“ Kursabstürzen an den Börsen es bis in die Top-Meldungen schaffen, so lange Spökenkiekerei wie IFO- und andere Indices als Stimmungsverstärker wirken, werden die Turbulenzen nicht nachlassen.

Die Lösung? Meiner Meinung nach sollten die Banken das Spekulieren lassen und sich auf ihre ursprüngliche Aufgabe konzentrieren: Kredite vergeben, an den Zinsen verdienen. Das ist natürlich weniger glamourös als auf Rohstoffe, Stimmungen und Lebensmittel zu wetten. Aber es wäre auch für uns alle sicherer und weniger nervenaufreibend.

It’s so nice to be right – or at least to feel this way. Among the many press releases which I receive daily from companies and associations to which I’m not connected, yesterday was one that underlines one of my favourate theses

Engineering in Nordrhein-Westfalen: 2011 will be a record year

Jumping into my eye is that the revenues of the machinery and plant business in North Rhine-Westphalia – whose data I assume as representative for the entire Germany – slightly exceeded the figures for the last year before the crisis, 2008, and in 2012 a further growth of five percent is predicted.Zhis contrasts the growing tendency to see dark clouds on the economic horizon.

The problem – and the origin of the discrepancy described – is, in my opinion:

There is no forthcoming and was in 2009 no economical crisis. There was – and may be again – a crisis in the financial sector that hit economy.

The sharp downturn and possibly even steeper upturn 2009/2010 is my opinion the best indication of the correctness of my thesis.Seeing the dramatic developments in the banking sector, the whole economy sank into shock or fear mortis, and those who did not stall got no loans from struggling banks. Billions destroyed? Was it not rather virtual assets that were being destroyed? When I buy stock for 5 €, which rises to € 300 and sell it after a stock market crash for 10 €, this is not a loss of 295, but a profit of 10 €. Billing happens in the end, virtually everything in between – except when I, as was common in the U.S. have loaned the 300 € and thus made real money out of virtual money, which turns into real debt.

I predict that the next crisis will occur exactly in the same scheme: The rather unimportant fact that some hedge funds and banks misgambled around the € gambled or were taken in by fraudulent financial market products, will be magnified until a state of shock is back. And that stae will dissolve after some time by itself. As long as messages of „unexplained“ crashes on the stock exchanges make it into the top-news, as long as clairvoyance such as the IFO and other indices act as a mood booster, the turmoil will not subside.

The solution? In my opinion, banks should leave the speculation and focus on their original mission: lend money and earn the interest. This is less glamorous than betting on raw materials, foods and moods. But it would be safer for us all and less nerve-wracking.

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